Joachim Matz –
Der mit dem Stahl malt

In den vergangenen Jahrhunderten wurde die Kunst mehrfach revolutioniert. Besonders hervorzuheben ist in der Hinsicht die Malerei, die sich ja zweifellos der Majorität an Liebhabern und Betrachtern sicher sein kann.

Aus gegebenem Anlass beschränken wir uns an dieser Stelle auf den Pointillismus, eine Maltechnik, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von den späten Impressionisten entwickelt wurde. Ungemischte Farben werden Punkt für Punkt auf den Maluntergrund gesetzt. Erst durch die Distanz zum Auge mischen sie sich, und dem Betrachter erschließen sich, entsprechend der Motive, Farben, Tiefen und Strukturen.

Der rastlos umtriebige, international renommierte Metallkünstler Joachim Matz begann Anfang der 90-er Jahre des vorigen Jahrhunderts nach Wegen zu suchen mit Metall auf Metall zu malen.

Warum machte er das? Die Antwort ist einfach – es hatte vor ihm noch niemand getan.

Metallbilder gab es bislang nur als Guss-, Ätz- oder Gravurtechnik, auch als geschweißte Material-kollagen.
Unzählige Versuche verschiedener Techniken, begleitet von materiellen Verlusten und schweren Verletzungen, führten nach 10 Jahren zum sensationellen Erfolg. Der „metallurgische Pointillismus“ war geboren.

Die Leinwand ist eine Edelstahlplatte. Die Konturen des Motivs zeichnet der Künstler als elektrisch geschweißte Edelstahlwurzel. Joachim Matz benutzt dabei keine Schutzbrille, sondern macht sich auf höchst ungewöhnliche Weise ein physikalisches Gesetz zu Nutze. Anschließend werden die „Farben“ in Form verschiedener Metalle – Schwarzstahl, Edelstahl, Kupfer, Bronze, Silber, Gold etc. Punkt für Punkt für Punkt in das Bild eingeschrumpft. Je nach Größe und Motiv bestehen die Werke aus 1,5 bis 6,5 Millionen Punkten. Der zeitliche Aufwand bei der Erstellung eines derartigen Kunstwerkes ist um ein mehrfaches höher als bei jeder anderen traditionellen Maltechnik. Die Vollendung der Gemälde wird durch eine spezielle Bürsttechnik und eine augen- und handgesteuerte großflächige Flammenbehandlung vollzogen.

Das Ergebnis dieser ungewöhnlichen und weltweit einzigartigen Technik sind realitätsnahe Gemälde verschiedener Genres von beeindruckender, bislang nie gekannter Ausstrahlung.
Die Kunstwerke sind nicht kopierbar, auch besteht keine Möglichkeit des Fälschens.

Nur der Künstler Joachim Matz beherrscht den von ihm entwickelten metallurgischen Pointillismus.
Mit ihm wird irgendwann ein faszinierender Malstil die Erde verlassen. Ein begrenzter Fundus wird das Erbe sein.